artikel in der süddeutschen zeitung zur ausstellung:
Quelle: Süddeutsche 8.11.2017
Purer Zufall oder war da grad "Red-Car-Day" in München? Man möchte wetten, dass der Fotograf Max Ott für sein "one hour foto" an der Ecke Bayer-/Max-Greif-Straße ein klein wenig gezaubert hat.
(Foto: Max Ott/oh)
In den "one hour fotos" von Max Ott verdichtet sich die Zeit
Ist das die Lösung, könnte man auf diese Weise München vor dem Verkehrskollaps bewahren? Am, sagen wir, Mittwoch dürfen dann nur noch rote Autos auf die Straße. Max Otts "one hour foto" scheint mit dieser Idee zu spielen. Wie choreografiert geht es zu an der Ecke Bayer-/Martin-Greif-Straße. Doch dann schleicht sich so ein Gefühl des Unbehagens in die Betrachtung. Moment mal, warum tragen auch alle Menschen hier Rot? Das muntere Farbspiel mündet in Uniformität, Farbdiktatur.
"Stadt Land Abstraktion" ist der Titel der kommenden Ausstellung des Pasinger Fotokünstlers und Kommunikationsdesigners Max Ott. Vernissage ist am Donnerstag, 23. November, 19 Uhr, in der Rathaus-Galerie im Bürgerzentrum an der Landsberger Straße 486, Eingang Rathausgasse. "In meinen one hour fotos verdichtet sich die Zeit. Aus dem Festhalten des Moments, dem ja die Fotografie dient, werden somit Prozessaufnahmen, es kommt zu Überlagerungen von Blickwinkeln und Zeitspuren", beschreibt Max Ott seine Arbeiten. Das Thema Wandel und Spuren ist in seinem Werk "omnipräsent". Kein Wunder, dass der Fotograf auch den rasanten Umbau des Pasinger Stadtbildes dokumentarisch wie surrealistisch porträtiert hat, etwa in seinen fünf Bildbänden über das Werden der Pasing Arcaden.
Max Ott, Jahrgang 1967, stammt aus einer Pasinger Künstlerfamilie. Sein Vater Beppo, Grafiker und Illustrator vieler Kinderbücher, hat auch diverse offizielle Faschings- und Oktoberfestplakate der Landeshauptstadt gestaltet. Sein Großvater Valentin wiederum war Architekt und leidenschaftlicher Zeichner und Aquarellist. Nach ihm und seinem Bruder Martin ist in Pasing auch ein Weg benannt.
Max Otts Ausstellung im Pasinger Rathaus, organisiert vom Kulturforum München-West in Kooperation mit dem Verein Kunst und Kultur, wird bis 18. Januar zu sehen sein. Bei der Eröffnung am 23. November, 19 Uhr, sprechen Beatrice Starck und Elmar Zorn. Die Öffnungszeiten sind Montag, 8 bis 16 Uhr, Dienstag, 8 bis 18 Uhr, Mittwoch, 8 bis 16 Uhr, Donnerstag, 8 bis 17 Uhr, Freitag, 8 bis 13 Uhr, der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
