Ausstellung pasinger fabrik, pressetext..

...gezeichnet: Ott
Valentin - Beppo - Max
Werkschau der 3 Generationen Ott aus Pasing
Vorabinformation

am !!.Dezember 2008 eröffnet die Pasinger Fabrik in 4 Hallen eine Werkschau der
3 Generationen Ott aus Pasing.
Sie verdeutlicht hundert Jahre (1909-2009) gestalterisches Schaffen und spiegelt in den Arbeiten von Großvater/Sohn/Enkel die sich wandelnden Zeitströmungen, Lebensstile und Anforderungen an graphische Fertigkeiten.

Valentin Ott,1886-1973, war ein leidenschaftlicher Zeichner und Aquarellist von Stadtansichten und Häusern. Der „Architekt als Zeichner“ wird zum erstenmal der Öffentlichkeit vorgestellt mit ca. 60 aquarellierten Federzeichnungen aus den Jahren 1910 - 1950 und mit seiner von Sammlern begehrten Spezialität, seine schwarz-weiß Aufnahmen, die er bis ins achtzigste Lebensjahr selbst colorierte. Seine bevorzugten Motive: die Blutenburg, Motive aus Obermenzing, dem alten Pasing, aus dem Münchner Umland – heitere, ländliche Idyllen, schwäbisch-bayerische Kleinstädte, Reisebilder aus den zwanziger Jahren vom Rhein, von Südtirol und Venedig, die die Sehnsucht nach Idylle und Beschaulichkeit während der zwei Weltkriege wiedergibt.
Zusammen mit seinem Bruder gründete er 1909 das Architekturbüro „Gebrüder Martin und Valle Ott“, nach denen auch der Gebrüder-Ott-Weg in Pasing benannt wurde. Sie planten und erstellten wesentliche Bauten, die in Teilen noch heute das Erscheinungsbild Pasings, Obermenzings und Moosburgs prägen.
Valentin Otts handwerklich hervorragende Aquarelle, seine handcolorierten Fotografien, seine Bauzeichnungen und Bauwerke werden dem Publikum einen visuellen Zugang zu dem sich veränderten Lebensraum Bayerns und insbesondere Pasings und Obermenzings bieten.

Was für Valentin Ott Muße war, durften sein Sohn Beppo/Pepperl (Franz Josef) Ott
und sein Enkel Max Ott als Beruf wählen: die Graphik – die Illustration – die Möglichkeit in eigener Bildsprache zu erzählen.

Beppo Ott, sein Sohn,1929-1992, studierte Grafik bis 1955 bei Professor Eduard Ege in München, wurde bekannt als Grafiker und Erfinder der Schulbuchfigur „Uli der Fehlerteufel“ (über10 Mio. verkaufte Exemplare), Illustrator vieler international verlegter Kinderbücher von namhaften Autoren, und als Gestalter diverser offizieller Faschings- und Oktoberfestplakate der Landeshauptstadt München.
Nicht naturalistische Abbildung, sondern das Fantastische, die übermütige Lebenslust, der Scherz, das Augenzwinkern, die Fülle der individuellen Freiheitsmöglichkeiten sind seine Motive – die unbegrenzt scheinende Welt der Kinder. Da schweben Menschen in Landschaften, die es so nicht gibt, er charakterisiert Tiere und Menschen mit den Mitteln der Karikatur, aber niemals karikierend. Alle Stilarten der Nachkriegszeit finden sich in seinen Illustrationen.
Die Mystik der indianischen Malerei die er auf einer Kanadareise entdeckte, insbesondere die Totem-pfähle, prägte sein Spätwerk, das den als Kinderbuch-Illustrator berühmt gewordenen Künstler, in einer neuen und ernsthaften Facette zeigt.


Max Ott, Sohn von Beppo, geb. 1967
Illustrator, Fotodesigner, Dozent und Improvisateur -
nach Mitgliedschaft in der Münchener Euro-Graffiti-Union, besuchte er die Freie Kunstschule Professor Seeger, um dann 1993 an der FH München sein Studium als Diplom Designer zu absolvieren.
Bekannt wurden seine Coverillustrationen für „DerHörverlag“. München, seine frechen Fotocollagen für die Zeitschrift „Musikexpress“ und diverse Plakate für überregionale Tourneetheater.
Die Fachzeitschrift „Designers Digest“ kürte ihn 1999 zum Top 100 Illustrator mit folgender Begründung::
„..Die Arbeiten begeistern, weil darin eine ungewöhnliche Experimentierfreude sichtbar ist...Fotografisch wirkende Elemente im Zusammenwirken mit zeichnerischen Komponenten, ergeben eine ganz eigene optische Wirkung... ganz offensichtlich die Mischung, die visuelle Kommunikation erfolgreich macht..“

Nach seiner letzten großen Ausstellung „Stadtszenen“in der Pasinger Fabrik 1993 werden diesmal freie Arbeiten, Photocollagen, experimentelle 3d Illustrationen, Aquarelle, Illustrationen für Der Hörverlag und „Musikexpress“, gezeigt. Als Dozent für Computergrafik und Animation bis 2007 an der FH München, und als Dozent für Grafikdesign an der Pasinger IFOG-Akademie, prägt er als Mentor zunehmend die Münchener Designerszene. Auch als Improvisateur in der Theatergruppe „...efa:“ ist er seit 10 Jahren fester Bestandteil der Münchener Kleinkunstszene.

Lebensbasis für alle drei Otts war und ist Pasing, ist die Stadt München mit ihren Menschen, ihrem Flair, ihrem Licht. Die Pasinger Fabrik stellt 3 große Ausstellungsräume und 1 Zusatzraum für Kinder für diese Werkschau zur Verfügung
Gewürdigt werden soll zum 80. Geburtstag (9.1.2009) des bedeutenden Kinder-und Schulbuch-Illustrators Beppo Ott das lebenslange Wirken einer Pasinger Familie nicht nur für Pasing selbst, sondern weit darüberhinaus.

Der Kurator dieser Ausstellung ist Dr. Elmar Zorn.

Dauer der Ausstellung:
9.Dezember 2008 -18. Januar 2009
Öffnungszeiten: Di-So. 16-20h

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